Technik

Der Gummidruck gehört zu den silberlosen Edeldruckverfahren und ist seit ca. 1855 als "Pigmentprozess mit Gummiarabikum und Chromaten" bekannt. Seine Hochzeit hatte er Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem 1896 von Heinrich Kühn der mehrschichtige Gummidruck entwickelt wurde. Zu dieser Zeit war der Gummidruck das bevorzugte künstlerische Ausdrucksmittel der Fotografen und beherrschte zeitweilig unangefochten die Ausstellungen der Kunstfotografen. Mit der Entwicklung anderer Verfahren verlor er nach dem Ersten Weltkrieg zunächst an Bedeutung, erlebt aber mittlerweile eine Renaissance bei den "Alternativ-Printern", zum Teil in Kombination mit anderen Verfahren wie der Cyanotypie oder dem Platindruck. Beim Gummidruck braucht man ein Negativ, das so groß wie das endgültige Bild sein muss.
Speziell präpariertes Aquarellpapier wird mit einem Gemisch aus Farbpigmenten, Kautschuk und einem Chromsalz durch Pinselauftrag beschichtet. Die getrocknete Schicht ist schwach lichtempfindlich, sodass das vergrößerte Negativ im Kontakt darauf belichtet werden kann. Eine starke, UV-haltige Lichtquelle wie die Sonne ist dafür notwendig.
Durch die Lichtweinwirkung kommt es zu einer der Lichtintensität proportionalen Härtung der Gummischicht, die sich dadurch mit dem Papier verbindet. Die nicht belichteten Teile können anschließend abgewaschen werden und so entsteht das Bild. Da dieses zunächst sehr kontrastarm ist, muss der Vorgang mehrfach wiederholt werden, um ein tonwertreiches und ggf. mehrfarbiges Bild entstehen zu lassen. In dem passgenauen Übereinanderkopieren der einzelnen Schichten besteht eine der technischen Schwierigkeiten des Verfahrens.

Auch die Cyanotypie gehört zu den silberlosen, alternativen Printverfahren. Das Verfahren wurde ca. 1842 von dem Astronomen Sir John Herschel entdeckt und beruht auf der schwachen Lichtempfindlichkeit von Ammoniumferri(III)citrat, das in Verbindung mit rotem Blutlaugensalz in wässriger Lösung auf Papier gebracht wird.

Bei einer Tonung geht das Bildsilber eines Barytabzuges eine chemische Verbindung z.B. mit Gold oder Selen ein. Das Ergebnis ist eine deutlich verbesserte Haltbarkeit des Bildes, weil diese Silber-Verbindungen mit Gold oder Selen sehr viel resistenter gegen Umwelteinflüsse sind als das Silber allein.
Ich persönlich nutze die Tonung allerdings primär dazu, Tonwerte zusätzlich zu steuern oder monochrome Farben ins Bild zu bringen.